Wohlsborn

Lebenswerte Gemeinde im Weimarer Land

Die Kirche in Wohlsborn

Beitrag veröffentlicht am: 30.11.2023 | Autor: Ortschronist Thomas Fischer

Foto: von Dr. Jochen Kummer

Die Kirche mit dem typischen Zwiebelturm

Eine Kirche oder ein Kirchengebäude ist ein von einer oder mehreren christlichen Konfession zum Gottesdienst, zum Gebet und zur stillen Einkehr genutzter Sakralbau. (Wikipedia)
Sie ist aber auch ein Kulturgut, das bewahrt und gepflegt werden sollte. Ein Dokument, das nachweist, wann die Kirche zu Wohlsborn gebaut wurde, ist bisher nicht bekannt.

Im Folgenden einige Zitate zur Wohlsborner Kirche:

Die Kirche liegt am ursprünglich einzigen Zugang zur Dorfmitte von Südwesten her. Der verputzte Bruchsteinbau der Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der mächtige Ostturm, unter dem ein Tonnengewölbe offenbar an eine Vorgängerkirche erinnert, zeigt Spuren gotischer Baugesinnung in Form von Vorhangbogen und Maßwerkfenstern.
Ein Umbau in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts veränderte das Langhaus. Vom spätgotischen Erstbau erhielten sich rundbogige Triumphbogen und das Kreuzgratgewölbe des Chorraumes sowie eine spitzbogige Sakramentsnische in der Chornordwand. Die auf dem Altar stehende bemalte Holzkanzel entstand um 1700.

(aus: Der Landkreis Weimar Heft 2, Seite 108)


Im Jahre 1474 wurde erstmals eine Pfarrei im Ort erwähnt. Die heute vorhandene Kirche stammt gleichfalls aus dem 15. Jahrhundert. Bis zur Erschließung des Neubaugebietes lag die Kirche nicht, wie allgemein üblich, im Zentrum des Ortes, sondern am südwestlichen Rand von Wohlsborn. Nach dem Tod des letzten Pfarrers im Jahr 1928 wurde die Pfarrstelle nicht wieder besetzt. Am 21. Dezember 2017 wurden drei neue Glocken der Glockengießerei Bachert (Karlsruhe) eingehoben. Die größte Eisenhartgussglocke der Firma Schilling & Lattermann bleibt vor der Kirche stehen.

(Kirchen im Landkreis Weimar)



Kirche zu Wohlsborn.
Der jetzt in der Erde unter dem Chore (der in Stufen von ihm aus erreichbar) steckende, starkwandige, 2,8 m lange und 4,8 m breite Raum mit Tonnengewölbe und Fensterschlitzen ist vielleicht noch älter als der 5,5 m lange und 5,1 m breite Chor, welcher den Thurm trägt. Dieser ist spätgothisch und hat noch von der Bauzeit ein rippenloses Kreuzgewölbe, den spitzbogigen (späterhin jedoch höher verhauenen) Triumphbogen, an der Nordseite innen eine spitzbogige Sacramentnische, und an der Ostseite das kleine, schlanke, später im Bogen abgerundete Fenster; das oberste Thurm-Geschoß zeigt an der Ostseite noch allein wohlerhalten das Fenster, welches das vereinfachteste Entartungsmuster:

des Maßwerkes enthält. Alles Übrige aus neueren Zeiten, bedeutungslos. Langhaus 9,5 m lang, 6,8 m breit, mit Holztonne; Fenster an der Nord- und Süd-Seite des Chores und des Langhauses, groß, unregelmäßig flachbogig, rechteckig; rechteckig die Thüren unten und oben. Auf dem Thurm eine vierseitige Zwiebelkuppel und Helm.

Hess, in Thüring. Vereins-Zeitschr. III, S.156; VI, S. 224. - Lotz, Kunsttopographie I. S. 636.


Kanzelbau als Altar-Aufsatz, aus der Zeit um 1720, von: M.Z.R in Neugönna (Neuengönna; Inschrift oben im Fries des Gebälkes). Ueber dem Altartisch ein Sockel mit der eingebauchten Kanzel-Console, rechts und links Consolen für die Säulen, weiterhin auskragende Ausschneidung. Hauptteil: die im Grundriss:

vortretende, an den Flächen mit geschnitzten Zweigen belegte Kanzel und ihr rund-bogiger (streng) als Archivolte auf Pilastern gebildeter Eingang; zu den Seiten korinthische Säulen, dann (auf den ausgeschnittenen Seitenteilen) eine Wand mit etwas Schnitzwerk, außen durchbrochen geschnitzte Einfassungs-Bretter. Dann gerades, verkröpftes Gebälk (mit neuerem, darauf gesetztem Crucifix). Hübsche maßvolle Verhältnisse; nicht groß. Holz, weiß mit ein wenig Gold.
2 Altarleuchter, aus dem 17. Jahrhundert, mit Schaftringen. Bronze
Glocken, 1) 1776 von Gebr. Ulrich, mit Arabeskenfries. 78 cm Durchmesser. 2) und 3) 1838

(Aus: Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens, Heft XVIII Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach)

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Die Kirche von außen und der Kirchgarten!