Wohlsborn

Lebenswerte Gemeinde im Weimarer Land

Die Kirchenglocken - Vorbereitung Glockenerneuerung

Beitrag veröffentlicht am: 26.01.2024 | Autor: Thomas Fischer

Die Erneuerung der Kirchenglocken - Vorbereitungen im Turm und Glockenguss

Der Glockenturm der Kirche zu Wohlsborn war mit drei Glocken aus Bronze ausgestattet. Die Glocken wurden und werden vor Gottesdiensten, um die Gläubigen zusammen zurufen, zu kirchlichen Festen, zu Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Trauerfeiern geläutet. Das Läuten diente in früheren Zeiten aber auch der Alarmierung der Einwohner bei Gefahren, wie z.B. Feuer. Die Glocken und ihr Klang waren also wichtig im Leben des Dorfes.

Eine erste bekannte Erwähnung der Glocken der Kirche zu Wohlsborn erschien in dem Werk
Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens, Heft XVIII Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach
Dort steht unter Kirchen:
Glocken, 1) 1776 von Gebr. Ulrich, mit Arabeskenfries. 78 cm Durchmesser.
2) und 3) 1838
„Ende Juni 1917 wurden die großen und die mittleren Glocken zwecks Kriegsbedarfs beschlagnahmt, zerschlagen und eingeschmolzen.
Zum Glockenabschied feierte die Kirchgemeinde am 1. Juli abends einen sehr zahlreich besuchten Gottesdienst. Da sah man, wie die Gemeinde an ihren Glocken hing.
Da das Geläute mit der einen noch nicht beschlagnahmten Glocke zu mangelhaft war und im Ort sehr wenig gehört wurde, so stand man dem Angebot der Firma Schilling und Lattermann zu Apolda nicht ablehnend gegenüber, gut klingende Gussstahlglocken zu besorgen. Sollten sich die für Sachsenhausen schon bestellten, bewähren, so könnte ein solches Geläut mit neuem Läutwerk auch hier baldmöglichst angebracht werden. Anfang 1918 wurde auch die dritte Glocke beschlagnahmt.
Die neuen 1919 von Schilling und Lattermann aus Apolda gelieferten Gussstahlglocken klangen sehr schön, sie ließen sich aber sehr schwer läuten. Sie kosteten 3400 Mark, waren also nicht teuer.“ (Aus der Chronik)

Die gößte Stahlgussglocke!
Eine der beiden kleineren Glocken.
Eine der beiden kleineren Glocken.

Am 13.11.2007 mussten die Kirchenglocken stillgelegt werden. Eisenhartguss hat die schlechte Eigenschaft, von innen nach außen zu rosten und ab einem Alter von 80 Jahren sind die Glocken nicht mehr zu gebrauchen. Außerdem waren die Halterungen der Glocken in einem so schlechten Zustand, dass das Läuten eingestellt wurde.

Nun sollten Glocken und Glockenstuhl 2017 erneuert werden. Die Gesamtkosten sollten etwa 45.000 € betragen. Dieser Betrag konnte nicht allein von der Kirchgemeinde aufgebracht werden. Vom Kirchenkreis Weimar kamen 10.000 €, von der Kirchgemeinde Wohlsborn 5.000 €, von der Landeskirche 1.000 €, von Denkmalpflege und aus Lottomitteln kamen 4.500 €, die politische Gemeinde gab 1.000 €. Private Spenden kamen auf über 20.000 €.
Am Ende betrugen die Kosten fast 48.000 €.

Die gesamte Organisation der Glocken- und Glockenstuhlerneuerung inklusive elektrischer Läuteanlage ĂĽbernahm die Firma Turmuhren & Glocken Willing aus Gräfenhain, einem Ortsteil von Ohrdruf.

Wie es weiter geht, lesen Sie in in diesem Artikel - Abhängen der alten Glocken und Glockenstuhlerneuerung.