Wohlsborn

Lebenswerte Gemeinde im Weimarer Land

Das Bürgermeisteramt

Beitrag veröffentlicht am: 25.07.2007 | Autor: Ortschronist Thomas Fischer

Foto: von pixabay

Amtsstube und Wohnzimmer

Die ehrenamtlichen Bürgermeister hatten das Büro oder die Amtsstube in ihrem Wohnhaus eingerichtet. So erzählte mir Frau Brigitte Frei, die Enkelin des letzte Bürgermeisters vor Kriegsende, Arno Vogel, dass er für die Amtsgeschäfte das Wohnzimmer nutzte. Kamen mehrere Bürger mit einem Anliegen zu ihm, durften sie in der Küche warten.

Bürgermeisteramt im Wohnhaus

Mit dem Übergang des Bürgermeisteramtes zu einer hauptamtlichen Funktion wurde es notwendig, ein Büro einzurichten, in dem die Amtsgeschäfte erledigt, Bürgersprechstunden und Sitzungen abgehalten werden konnten. Als erstes Büro wurde ein Zimmer im Erdgeschoss von Familie Hedwig Hopfgarten (Nr. 9) gemietet.

Bürgermeisteramt in der ehemaligen Bäckerei

1958 verzog der letzte Bäcker nach Weimar. Vom Backen in dem damals nur etwa 220 Einwohner umfassenden Dorf konnte man nicht mehr existieren und so fand sich kein neuer Pächter – das Backhaus blieb leer. Die Gemeinde beschloss, im Erdgeschoss eine Konsumverkaufsstelle einzurichten, im Obergeschoss das Bürgermeisteramt, ein Jugendzimmer und später ein Arztzimmer.

Bürgermeisteramt im ehemaligen Agrargebäude

Nachdem das 1964 erbaute LPG-Gebäude nicht mehr benötigt wurde, wurde es als Wohnung der NVA-Dienststelle in Großobringen vermietet. Als es nach der Wende leer stand, war das eine gute Gelegenheit für die Gemeinde, das alte Backhaus zu verkaufen und dieses kleine Gebäude von der Agrargenossenschaft zu kaufen. Der Umzug fand am 01.06.1993 statt.

Nun wurden die Büroräume wieder Büroräume, nur saß jetzt der Bürgermeister im hinteren Raum und im Vorzimmer saß bis zum 30.04.1992 Frau Ursula Weber. Sie war seit 02.05.1961 Sachbearbeiterin.
Von 1945 bis 1949 und von 1953 bis 1961 übte Frau Helene Fischer diese Tätigkeit aus. In der Zwischenzeit war Herr Werner Schiene für die Gemeinde tätig.

Bürgersprechstunde im Feuerwehrhaus

Ab 01.05.1992 arbeitete Frau Christina Hasse als Sachbearbeiterin in diesem Büro bis zum 31.03.1993. Seit dem 01.04.1993 besteht einmal in der Woche die Möglichkeit, dass die Bürger ihre Anliegen und Probleme zur Bürgersprechstunde mit Frau Hasse oder dem Bürgermeister sprechen können. 2006 wurde das Gebäude verkauft.