Wohlsborn

Lebenswerte Gemeinde im Weimarer Land

Chronik unserer Feuerwehr

Beitrag veröffentlicht am: 18.09.2022 | Autor: Thomas Fischer

Anfänge: Im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Pflicht, dem Feuer zu wehren, auf alle Einwohner eines Ortes. Jeder Haushalt hatte mindestens einen Ledereimer zu besitzen, mit dem im Brandfall das Wasser zum Brandherd gebracht werden musste. Das war bis Mitte des 19. Jh. der Fall. Als die ersten Druckspritzen fabrikmäßig hergestellt werden konnten, wurden diese nach und nach auch in den kleineren Orten eingeführt.

Einige Daten zur Geschichte des Feuerlöschwesens in Wohlsborn:

1735

Ein Großbrand zerstört große Teile von Wohlsborn. Die Reaktion des Herzogs zu Sachsen-Weimar-Eisenach:

„Von GOttes Gnaden Wir Ernst August, Hertzog zu Sachsen, Juelich, Cleve und Berg...Fuegen hiermit jedermaenniglich zu wissen, wie durch GOttes Verhengniß juengsthin in dem, der Balley Thueringen zugehoerigen, und der Koenigl. Pohln. und Chur-Saechs. Hoheit untergebenen, auch Unserer Fuerstlichen Residenz nahe gelegenen Dorffe, Wolßborn, eine unvermuthete Feuers-Brunst entstanden..., daß innerhalb wenig Stunden, beynahe das gantze Dorff in die Asche geleget, und die meisten Inwo hner... in großes Armuth gesetzet worden. ... daß Wir diesen Abgebrandten...mit... einer Land-Collecte ... zustatten kommen wolten...es
wolle ein Jeder... mit einer freygebigen milden Beysteuer... willigst an die Hand gehen... Urkundlich haben Wir dieses Patent mit Unserm Ober-Consistorial-Secret bedrucken lassen. Geben Weimar zur Wilhelms-Burg, den 17. Maji 1735. Ernst August, H. z. S.“


1759/60

Im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach wird eine Feuerordnung bekannt gegeben, die für Wohlsborn nicht gilt, da Wohlsborn zum Deutschen Orden gehört.


1840

  • In einer neuen Landgemeindeordnung werden auch die Rechte und Pflichten der Bürgermeister bezüglich des Feuerlöschwesens geregelt.
  • In Wohlsborn bestand das Feuerlöschwesen aus der Feuerfuhre mit der Spritzenmannschaft, 2 Feuerläufern, 1 Feuerreiter zur Meldung an Bezirksdirektor nach Weimar

1851

  • neu angeschaffte Feuerkunst (von Hand zu bedienende Spritze) von Fa. Straubing aus Weimar
  • Spritzenmannschaft wurde gewählt
  • Spritze wurde im Backhaus untergestellt und musste an Backtagen herausgefahren werden

1855

In diesem Jahr wurde vom Großherzoglichen Bezirksdirektor angeordnet, dass Wachmannschaften zu wählen sind, die bei Bränden das gerettete Mobiliar beaufsichtigen sollen.


1881 - 1882

  • Im Dezember 1881 wurde das Feuerlöschwesen im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach neu geregelt.
  • Im Januar 1882 wurde allen Burschen ab 18 Jahre auf einer Versammlung diese Neuregelung mitgeteilt, und beschlossen, ein Ortsstatut aus zu arbeiten.
  • Im Mai wurde über das Statut beraten und es wurde angenommen.
  • Das ist die Geburtsstunde der FFw Wohlsborn
  • Im selben Jahr wurden Feuergerätschaften und Uniformen beschafft
  • Vom Großherzoglichen Bezirksdirektor wurde der Ort angewiesen, bis Sommer 1884 eine neue Spritze zu beschaffen. Diese wurde Ende Juni aus Vieselbach geholt.
  • Für die neue Spritze musste ein „Steigerhaus“ gebaut werden (altes Spritzenhaus)
  • Bei Bränden in Schöndorf, Sachsenhausen, Leutenthal und Großobringen musste die FFw Hilfe leisten und die Feuerwehrleute mussten dorthin laufen.

1897

Ab 1897 erhält die FFw neue Uniformen!


1907: 25 Jahre FFw in Wohlsborn

hintere Reihe: Otto Mühle, ?, Max Hoffmann, Fritz Rennau, Hugo Fuchs, Heinrich Dehnecke, Willi Franke
vordere Reihe: Oskar Menge, Willi Hasse, Alfred Köditz, August Menge, Otto Menge, Erhold Rahn, Albert Bittner, Leo Banaszyk, Oswald Weber, Otto Zimmermann, Louis Geisenhainer, Fritz Fischer, Möricke (Bäcker)
berittene Melder: Paul Menge, Otto Heyne,
in Uniform: Oswald Langbein, Alfred Mühle, Wilhelm Mund, Albin Vogel, Erwin Hopfgarten, Albert Rahn, Paul Hasse, Max Heyne

1934 bis 1945

  • 1934 tritt ein einheitliches Feuerwehrgesetz in Deutschland in Kraft.
  • 1938 wird die Feuerwehr der Polizei unterstellt
  • 1945 - nach dem Krieg wird die FFw neu organisiert. Bis gegen Ende der 50iger Jahre Handdruckspritze im Ort, dann Tragkraft-Spritze TS8

seit 1973 AG Junge Brandschutzhelfer

AG - Junge Brandschutzhelfer 1973
JBH - Vor der Abfahrt zum Ausscheid nach Heichelheim 1973
JBH - Vor der Abfahrt zum Ausscheid nach Heichelheim 1973

seit 1975 Frauengruppe


  • jedes Jahr im Herbst finden Brandschutzkontrollen in den Haushalten statt

1991 Neuanfang

  • seit 1993 Beschaffung von Druckluftatmungsgeräten und Ausbildung der Feuerwehrmänner daran
  • 1994 Bildung der Jugendfeuerwehr
  • 1995 Beschaffung des Kleinlöschfahrzeugs „Thüringen“
  • 1996 Abriss des alten Spritzenhauses und Baubeginn des neuen Fw-Gerätehauses
  • 1997 im Mai Einweihung des neuen Fw-Gerätehauses